03.02.2020
Zu Gast in der König´s Apotheke Feucht

FW-Bürgermeisterkandidatin Birgit Ruder informiert sich in der König‘s Apotheke Feucht

In die Apotheke geht niemand zum Spaß: Wer hier einkauft, ist krank, braucht Medizin und die meist dringend. Auch Bürgermeisterkandidatin Birgit Ruder war deshalb hier. Und sie hatte Glück: Ibuprofen 600mg war vorrätig. Apothekerin Daniela Decker, Filialleiterin der König‘s Apotheke Feucht, berichtet Birgit Ruder allerdings von Lieferengpässen bei den Medikamenten.

Bereits im Arbeitsausschuss Gesundheit/ Pflege im Freie Wähler Landesverband Bayern, in dem Birgit Ruder aktiv ist, war das ein Thema der letzten Arbeitssitzung. Die Hauptursache für die Medikamentenengpässe sehen die Gesundheitsexperten der FREIEN WÄHLER in der Verlagerung der Produktion ins nichteuropäische Ausland und die dadurch erforderlichen zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen. Auch tragen die komplizierten und auf extrem günstige Preise abzielenden Verhandlungen mit den Krankenkassen zu Lieferengpässen bei, denn dadurch wird eine Vorratsproduktion minimiert.

In der König’s Apotheke gibt es ein digitales, klimatisiertes und vollautomatisiertes Lagersystem, welches der Apotheke ermöglicht, doppelt so viel Packungen wie sonst zu lagern. Die Mitarbeiter kümmern sich darum, dass der Automat reibungslos läuft und immer genug Medikamente im automatischen Lagersystem vorrätig sind! Daniela Decker erzählt: „Den Gang zu den Schubladen können sich unsere Apotheker sparen. Wir wählen das gewünschte Medikament am Computer aus, schon setzt sich im Lagerraum der Automat in Bewegung und transportiert das Produkt zum Ausgabeschacht im Verkaufsbereich. Dadurch haben wir mehr Zeit für unsere Kunden!“.

Birgit Ruder fragt die Apothekerin, wo es besondere Engpässe gibt. Daniela Deckert nennt Blutdrucksenker, Antibiotika und vor allem Venlafaxin. Das Antidepressivum ist seit Monaten knapp. Antibiotika zum Beispiel werden in Indien und in China hergestellt. Das wusste Birgit Ruder schon von ihrem Besuch bei Excella. Die Konzentration auf wenige Fabriken wirkt sich problematisch aus: Wenn die Produktion zeitweilig still steht oder eine Charge aus Qualitätsgründen nicht freigegeben wird, können auch große Hersteller in Europa ihre Fertigarzneimittel nicht liefern. Und dann müssen Apotheker vor Ort, wie Daniela Decker, mehr arbeiten, um die Patienten trotzdem zu versorgen. Ein weiteres Problem sind die Rabattverträge der Krankenkassen mit den Herstellern. "Made in Germany" ist auf dem Arzneimittelmarkt offenbar zu teuer geworden. Nur wer am billigsten liefert, bekommt den Rabattvertrag von den Krankenkassen. Da können oft nur noch einige wenige Wirkstoffhersteller in Niedriglohnländern wie China oder Indien mithalten. Und wenn die nicht genug liefern, haben deutsche Ärzte und Apotheker mehr Arbeit und die Patienten das Nachsehen.

Birgit Ruder wird das Thema im Landesarbeitskreis Gesundheit/Pflge weiter verfolgen, denn die Feststellung allein reicht nicht, es muss an Lösungen gearbeitet werden und vor allem: Es muss sich möglichst bald was ändern. Durch das Coronavirus in China stehen neue Engpässe für 64 Wirkstoffe bevor, die in der abgeriegelten Provinz produziert werden und im Moment nicht nach Europa ausgeliefert werden können. Das wird die Lage noch einmal verschärfen!