21.02.2020
Energie in Bürgerhand statt Stromtrassen

Infoveranstaltung der FREIEN WÄHLER Feucht unter dem Motto: Energie in Bürgerhand statt Stromtrassen

 

Klimaschutzziele, Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien, Netzausbau, Energieeffizienz, Elektromobilität – die Vielfalt der Energiewende verwirrt viele Bürger.

Letztes Jahr hat Tennet drei Varianten für die Juraleitung P53 vorgeschlagen, von der Feucht und Moosbach betroffen sind. Die Frage war nicht, brauchen wir überhaupt eine neue Trasse, sondern „Entscheidet euch für eine Variante!“Die FREIEN WÄHLER lehnen den Neubau von Trassen ab, denn die zahlt der „kleine“ Bürger. Selbst bei Erdverkabelung vervielfachen sich die Kosten enorm, die Folgen für die Natur sind nicht absehbar.

Dörte Hamann, Sprecherin Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse, erklärte den interessierten Zuhörern, wie der Trassenbau funktioniert: „Angenommen, auf dem Mond würde ein Kohlekraftwerk gebaut, dann würde auf Kosten der Stromkunden ein Netz zum Mond gebaut werden. Das ist das, was hier passiert.“ Wir brauchen kein Kohlekraftwerk auf dem Mond, und wir brauchen keine neuen Trassen, die Kohlestrom bei uns durchleiten. Der Weg in eine erneuerbare Zukunft ist weniger kompliziert, als er in der öffentlichen Diskussion erscheint. Auch die Energiewende sollte sich auf dem Bierdeckel, einfach verständlich für den Laien am Stammtisch, erklären lassen. Warum sollte das Handeln der großen Konzerne auf die Belange von Natur und Klima ausgerichtet sein, wenn die gesetzlichgarantierte Eigenkapitalrendite für den Neubau 6,91% beträgt? „Sie handeln global und schöpfen lokal ab“, so Hermann Scheer, ein Politiker, der etwas Energetisches zu sagen hatte.

Dabei geben der Markt Feucht und die Gemeindewerke ein klares Bekenntnis zur Energiewende ab. Der Geschäftsführer der FGW, Raimund Vollbrecht, bestätigte Bürgermeisterkandidatin Birgit Ruder: „Für den Strom, der dezentral erzeugt wird können wir uns Trassen sparen. Die Werke erzeugen in insgesamt zehn Blockheizkraftwerken in Feucht Strom, also dort wo er verbraucht wird. Dieser Strom ist ein „Abfallprodukt“ aus der Wärmeerzeugung. Das größte „Kraftwerk“ steht im Neubaugebiet Parkside. Hier wird mehr Strom erzeugt als alle Privathaushalte zusammen benötigen. Die restlichen Strommengen werden in das Netz der Werke eingespeist.“

Warum gibt es dann nicht auch ein klares Bekenntnis gegen die Trassen? Und mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach wird nicht zuletzt das Gebäude geschont, es entsteht auch ein Hitzeschutz. Mit Bürgerenergie lässt sich die Energiewende von unten erfolgreich gestalten, meinen die FREIEN WÄHLER in Feucht: "Jeder soll das Recht haben, die Sonne frei zu nutzen!" Auf dem Bierdeckel hätte diese Forderung auch noch Platz