18.02.2020
Ein Notfallsanitäter berichtet aus seinem Alltag - Oliver Pohlmann

Bei der Monatsversammlung der FREIEN WÄHLER Feucht stand Oliver Pohlmann, Notfallsanitäter, neues Mitglied der FREIEN WÄHLER Feucht, Platz 8, Liste 3, für den Gemeinderat, im Mittelpunkt.

Was ist ein Notfall? Wann wählt man die 112? Darüber und über seine alltäglichen Einsätze wollte er berichten. Notfallsanitäter ist er seit 2002 mit Leib und Seele, auch wenn der Job manchmal alles abverlangt. „Es macht viel Spaß, wenn man an Medizin interessiert ist und Menschen in gesundheitlichen Notsituationen helfen möchte, denn für Notfallsanitäter gibt es keine Routine“, erzählt er. Die „112“ sollte man wirklich nur wählen, wenn unmittelbare Lebensgefahr besteht, z.B. bei einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder schweren Unfällen.

Hat man schon länger Symptome wie Schnupfen oder Schmerzen, und es ist Nacht oder am Wochenende, ist der ärztliche Bereitschaftsdienst zuständig. D.h., bei einer Erkrankung, mit der man normalerweise einen Arzt in der Praxis aufsuchen würde, sollte man immer 116117 wählen. Dann kommt der Bereitschaftsdienst mit einem Arzt, der auch Rezepte ausschreiben oder eine Spritze verabreichen kann.

25.000 Einsätze haben die Rettungsdienste der Wachen Nürnberg- Langwasser, Feucht und Altdorf im Monat. Innerhalb von 12 min. muss ein Rettungswagen da sein, lautet die Vorgabe. Das ist eine große Herausforderung, deshalb entscheidet die Einsatzzentrale, woher der Rettungswagen kommt und wohin es geht. Keiner freut sich, wenn die Notaufnahme „voll“ ist, Wartezeiten von 3-4 Stunden an der Tagesordnung sind. Deshalb wird in den Notfallaufnahmen nach Dringlichkeit behandelt- ein Herzinfarkt hat nun mal Vorrang vor einem Schnupfen. Ärgerlich ist, dass nur ca.10 % der Patienten in den Notaufnahmen echte Notfälle sind.

Ein Thema des Abends war auch die „Rettungsgasse“ und „Rote“ Ampel. Hier gilt, wenn die Ampel Rot wird, ein Rettungswagen hinter einem ist, einfach weiterfahren, den Einsatz nicht behindern- immerhin kann es um Leben und Tod gehen!

„Notfallsanitäter ist nicht nur ein Knochenjob“, stellte BM-Kandidatin Birgit Ruder am Ende des interessanten Vortrages mit vielen Fragen und Erfahrungsberichten der Anwesenden fest, „er ist auch der höchste, nicht akademische medizinische Berufsabschluss in Deutschland- nicht zu verwechseln mit dem Rettungssanitäter“. Den Rettungssanitäter-Schein macht man in drei Monaten, die Ausbildung zum Notfallsanitäter dauert drei Jahre.

Also, Jungs und Mädels, wenn Ihr noch auf der Suche nach einem interessanten Job seid: Die Ausbildung ist super für Menschen, die jeden Tag aufs Neue überrascht werden wollen. Sie ist abwechslungsreich im Arbeitsalltag und stellt einen immer wieder vor neue Herausforderungen, an denen man wachsen kann.